Du träumst davon, durch eigene Tierhaltung deinen Fleischbedarf zu decken? Dann könnten dir ein paar robuste Gänse die optimale Ergänzung bieten!
In diesem ultimativen Leitfaden verrate ich dir alle Tricks und Kniffe für eine erfolgreiche kleine Gänsezucht. Du erfährst, welche Rassen für Selbstversorger geeignet sind, wie Stall und Freigelände gestaltet sein müssen und wie Schlachtung und Fleischverwertung in die Tat umzusetzen sind.
Also dann nichts wie ran an Stoppel, Stall und Suppengrün!
Die optimale Gänserasse für dein Grundstück finden
Nicht jede Gans eignen sich für die Zucht unter Selbstversorger-Bedingungen. Folgende robuste Rassen haben sich bewährt:
Deutsche Landgans
Diese wetterharte und genügsame Landgans fühlt sich auch auf kleinen Grundstücken wohl. Sie liefert ordentliche Mastleistungen und schmackhaftes Fleisch. Mit ihrer zutraulichen Art macht die Haltung besonders Freude. Einziger Nachteil: Die Legeleistung fällt etwas geringer aus.
Steinbacher Gans
Diese Gänserasse liefert aromatisches Fleisch und ist wenig anspruchsvoll bei Haltung und Futter. Steinbacher Gänse haben eine ruhige Natur und sind auch als Zweitgeflügel für Hühner geeignet. Sie sind vital und wenig krankheitsanfällig.
Chinesische Wolgans
Klein, aber oho! Diese Gans passt noch in den kleinsten Stall. Trotz geringer Mastleistung lohnt sich die Wolgans für Selbstversorger dank hoher Legeleistung und Genügsamkeit. Wolgänse sind auch als elegante Ziergänse beliebt.
Stall und Freilauf – so klappt’s mit wenig Platz
Gänse brauchen viel Bewegung und Grünzeugs zum Picken. Bei konsequenter Freilandhaltung kommt man mit einem Mini-Stall aus:
Kleiner Stall, große Wiese
Für vier Gänse reichen etwa 16 Quadratmeter gedeckte Schutzhütte mit Zugang zu Futter- und Wassernäpfen. Das Gros des Tages verbringen die Vögel auf einer großen Weide, im Garten oder auf dem Feld mit Gräsern und Kräutern.
Artgerechte Stalleinrichtung
Auch im kleinen Stall müssen folgende Einrichtungen vorhanden sein:
- Jederzeit Zugang zu Futter
- Frisches Trinkwasser durch Selbsttränke
- ~10 cm starke Einstreu aus Stroh, Sägemehl etc.
- Sandbad zur Gefiederpflege
- Überdachung und Witterungsschutz
Freilandzugang ist alles
Wenn den Gänsen täglich viel Zeit im Freien zur Verfügung steht, kommen sie mit einem nachts genutzten Mini-Unterstand bestens zurecht. Damit sind die Grundbedürfnisse für eine artgerechte Hobby-Gänsezucht auch auf kleinem Raum erfüllt.
Geeignete Futtermengen für die Gänsemast
Gänse sind hauptsächlich Pflanzenfresser, die neben Gras und Kräutern auch Getreide verspeisen. Ergänze das Grundfutter durch:
- Getreide wie Gerste, Hafer (ad libitum)
- Grünfutter, Heu, Silage
- wenig hochwertiges Kraftfutter
- klein geschnittenes Obst und Gemüse
Die täglichen Richtwerte pro Tier betragen:
- Grundbedarf: 120 bis 180 Gramm Getreide
- Endmast vor Schlachtung: bis 250 Gramm
- Zuchtgänse in Legehaltung: ~180 Gramm
- Junggänse in den ersten Wochen: Futter nach Bedarf
Ergänze die Fütterung stets durch freien Zugang zu frischem Wasser – dann steht der eigenen Mast nichts mehr im Wege!
Die Schlachtreife erkennen und Schlachtung durchführen
Nach etwa 28 Wochen erreichen Mastgänse ihr optimales Schlachtgewicht von sechs bis zehn Kilogramm. An diesen Anzeichen erkennst du die Schlachtreife:
- Federn sind seidig glänzend statt stumpf
- dicker Bauch und praller Brustbereich
- gut ausgeprägte Kropf- und Schwanzfettdepots
- Probe einer großen Feder: fest statt brüchig
Ist es soweit, geht es ans Töten, Rupfen und Zerlegen:
🔪 Schlachtung
- Gans durch Genickbruch innerhalb einer Sekunde töten
- Geflügel von Hand oder automatisch rupfen
- Vögel küchenfertig ausnehmen
- Nach Wunsch in Portionen und Stücke zerlegen
🍖 Verwertung
- Gänsekeulen und -brust je nach Rezept weiterverarbeiten
- Auch Flügel, Innereien wie Leber und Herz genießbar
- Fleisch vakuumiert tiefkühlen für perfekte Selbstversorgung
Wenn du Lust auf die ‚krönenden Messer‘ vom eigenen Federvieh hast, steht deiner Gänse-Selbstversorgung nichts mehr im Wege!
Eigenzucht für puren Gänsegenuss
Zugegeben – mit etwas Zeit, Platz und handwerklichem Geschick lässt sich der Traum von saftigem Gänsebraten vom eigenen Mini-Hof erfüllen. Man muss nur die passende Rasse wählen und artgerechte Haltung sicherstellen.
Dafür wird man mit besonders aromatischem Fleisch belohnt. Und du kannst dich als Selfmade-Gänsezüchter auf die eigene Schulter klopfen! In diesem Sinne: Vorfreude auf die erste eigengemästete Keule!
Was meinst du – traust du dir die Gänsezucht für die Selbstversorgung jetzt zu? Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen!