Holunder – Die vielseitige Heilpflanze + 3 Rezepte

Holunder Heilmittel

Der Holunder ist eine der ältesten Heilpflanzen, die viele gesundheitsfördernde Wirkungen in sich vereint. Sowohl die Blüten, Beeren als auch die Rinde können für Heilzwecke verwendet werden. In diesem Ratgeber erfährst du Wissenswertes über die Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung von Holunder.

Vorkommen und Inhaltsstoffe

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch. Er wächst vor allem auf nährstoffreichen Böden wie in Auenwäldern oder Hecken.

Die Heilwirkung des Holunders beruht auf ätherischen Ölen, Flavonoiden, Phenolcarbonsäuren, Anthocyanen und Vitaminen.

Besonders die Blüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Phenolcarbonsäuren. Sie wirken schweißtreibend, entzündungshemmend und harntreibend.

Die Beeren sind reich an Anthocyanen und Vitamin C. Sie haben eine abführende und harntreibende Wirkung.

Die Rinde enthält Gerbstoffe und harzige Stoffe. Sie wirkt abführend, entzündungshemmend und schleimlösend.

Wirkung und Anwendung

Die unterschiedlichen Pflanzenteile des Holunders haben verschiedene Wirkungen:

  • Die Blüten wirken schweißtreibend bei Erkältungen und Grippalen Infekten. Äußerlich als Umschlag bei Rheuma, Gicht und Nervenschmerzen.
  • Die Beeren lindern Durchfall und Blähungen. Bei Erkältungen leicht abführend als Tee.
  • Die Rinde wird bei Bronchitis als Expektorans eingesetzt. Gegen Rheuma, Gicht und Wassereinlagerungen.
  • Das Mark hilft innerlich und äußerlich bei Verbrennungen, Ekzemen und Wunden.

Weitere Anwendungsgebiete sind Migräne, Menstruationsbeschwerden, Ödeme und Cellulite. Der Holunder stärkt durch seine harntreibende Wirkung außerdem die Nieren.

Anwendungsformen

Folgende Anwendungsformen des Holunders sind gebräuchlich:

  • Holunderblütentee – bei Erkältungen, Grippalen Infekten, Schwitzkuren
  • Holunderbeerensaft – bei Durchfallerkrankungen, zur Darmreinigung, Leber- und Nierenstärkung
  • Holundermark – bei Ekzemen, Verbrennungen, Nervenschmerzen (äußerlich)
  • Holunderblätter – bei Rheuma, Gicht, Wassersucht (innerlich als Tee)
  • Holunderblüten-Tinktur – bei Erkältungen, antiviral
  • Holunderbeerensirup – als Hustenmittel, Auswurfhilfe

Besonders die reifen Holunderbeeren sind auch in der Küche vielseitig einsetzbar für Gelees, Kompott, Likör, Sirup, Marmelade oder Saft.

Anwendung und Dosierung

Für einen Holunderblütentee übergießt man 2 TL getrocknete Blüten mit 250 ml kochendem Wasser und lässt 10 Minuten ziehen. 2-3 Tassen täglich trinken.

Den Holunderbeerensaft stellt man am besten selbst her. 500g Holunderbeeren werden mit 1 l Wasser etwa 30 Minuten gekocht und dann durch ein Tuch gepresst. Täglich 1-2 EL Saft einnehmen.

Bei äußerlicher Anwendung als Auflage oder Salbe spricht man sich am besten mit einem Therapeuten ab, um die Dosierung festzulegen.

Vorsicht bei Überdosierung! Sehr hohe Mengen können Erbrechen, Krämpfe und Durchfall verursachen.

Holunder ist eines der vielseitigsten Heilkräuter
Holunder ist eines der vielseitigsten Heilkräuter

Lagerung und Haltbarkeit

Getrocknete Holunderblüten sollte man vor Licht geschützt in einem Glasbehälter aufbewahren. Die Haltbarkeit beträgt etwa 1 Jahr.

Frische Holunderbeeren sind im Kühlschrank einige Tage haltbar. Saft und Gelee hält sich im Kühlschrank mehrere Monate. Sirup und Tinkturen sind bei Zimmertemperatur etwa 1-2 Jahre haltbar.

3 Rezepte mit Holunder als Heilpflanze

1. Holunderblütentee bei Erkältung

  • 3 TL getrocknete Holunderblüten
  • 250 ml kochendes Wasser
  • Honig nach Geschmack

Zubereitung:

Die Holunderblüten mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Honig nach Geschmack hinzufügen.

2-3 Tassen täglich bei beginnender Erkältung mit Fieber und Grippesymptomen. Die schweißtreibende Wirkung unterstützt das Ausschwitzen des Infekts.

2. Holunderbeeren-Tinktur zur Stärkung der Nieren

  • 100 g Holunderbeeren
  • 0,5 l 40%iger Alkohol (z.B. Wodka)

Zubereitung:

Die Beeren kleinschneiden und mit dem Alkohol in ein Glas geben. An einem dunklen Ort 2 Wochen ziehen lassen, ab und zu schütteln. Danach durch ein Tuch abseihen.

20 Tropfen der Tinktur täglich in etwas Wasser zur Nierenstärkung einnehmen. Die harntreibende Wirkung unterstützt die Filterfunktion der Nieren.

3. Holundermark-Salbe bei Verbrennungen

  • 100 g Holundermark
  • 200 g Sheabutter
  • Lavendelöl, Teebaumöl, Rosmarinöl

Zubereitung:

Das Mark fein hacken und in einem Topf leicht erwärmen, bis sich die Sheabutter auflöst. Ätherische Öle hinzugeben.

Die Salbe kühl lagern und 1-2 mal täglich sanft auf verbrannte Hautstellen auftragen. Das Holundermark kühlt und lindert Entzündungen.

Fazit

Der Holunder ist eine vielseitig einsetzbare Heilpflanze mit positiven Effekten auf Atemwege, Verdauung, Nieren, Leber und Haut. Richtig dosiert und angewendet kann er deine Gesundheit unterstützen und Beschwerden lindern. Achte stets auf eine sachgemäße Zubereitung und Lagerung der Heilmittel aus Holunder.